Der Name Ayutthaya hat mehrere Bedeutungen: das Königreich Ayutthaya (1351-1767), die Provinz Ayutthaya und die gleichnamige Stadt. Der vollständige Name der Stadt lautet Phra Nakhon Si Ayutthaya, wurde von König U Thong im Jahre 1350 gegründet und ein Jahr später zur Hauptstadt vom Königreich Siam (heute Thailand). 3 Königspaläste, 375 Tempelanlagen und 94 Stadttoren – zur Blütezeit um 1700 hatte Ayutthaya geschätzte 1 Millionen Einwohner und war damit einer der größten Städte der Welt. Über 30.000 Priester wachten über die unermesslichen Schätze aus vielen tausenden massiv goldener Buddha-Statuen.
Im Jahre 1776 wurde die Stadt nach einer einjährigen Belagerung durch die Birmanen eingenommen und zerstört. „Tempel und Paläste wurden geplündert und in Brand gesetzt, Kunstschätze und Büchereien, ebenso wie die Archive mit historischen Aufzeichnungen wurden vernichtet. Vor der riesigen Buddha-Statue des Phra Sri Sanphet wurden tagelang Feuer geschürt, um das Gold zu schmelzen, aus dem die Figur hergestellt war. Größere Kanonen, auf die die Siamesen so stolz gewesen waren, wurden im Fluss versenkt, die kleineren nach Birma abtransportiert. Alle Menschen, wobei besonderer Augenmerk auf Künstler und Handwerker gelegt wurde, wurden von den Siegern zusammengetrieben und ebenfalls auf den Weg nach Burma gebracht, wo allerdings nur wenige ankamen. Schließlich war die große Stadt völlig menschenleer.“ (Quelle: D. Garnier: Ayutthaya, Venice of the East)
Die Stadt wurde nie wieder aufgebaut, die Ruinen der Zeit überlassen. Das heutige Ayutthaya ist östlich der Ruinen und hat ca. 70.000 Einwohner. Allerdings ist das, was nach fast 250 Jahren noch übrig ist immer noch so sehenswert, dass es als Welt Naturerbe der UNESCO gilt. Wir schauen uns ein wenig um.
Es gibt mehrere große Tempelanlagen in Ayutthaya, manche werden immer noch aktiv besucht. Schon bei der ersten, Wat Yai Chai Mongkol, werden die einstigen Dimensionen sofort deutlich.
Der riesige liegende Buddha wird nicht nur ständig frisch eingekleidet, es werden auch täglich viele Opfergaben gebracht.
Der große Chedi befindet sich inmitten von unzähligen sitzenden Buddha-Figuren (an Buddha-Figuren in allen erdenklichen Größen mangelt es hier wahrlich nicht).
Ja. Hier ist tatsächlich alles Gold, was glänzt!
Sehr beeindruckend ist die Anlage des Wat Chai Wattenaram. Die Tempelanlage wurde um 1630 erbaut und diente der königlichen Familie für Zeremonien. Hier befindet sich auch das bekannte Fotomotiv, der in einem Baum eingewachsene Buddha-Kopf.
Der wahrscheinlich bekannteste Tempel in Ayutthaya ist der Wat Phra Si San Phat, der königliche Tempel auf dem Gelände des alten Königspalastes. Er war der größte und schönste Tempel in Ayutthaya und wurde ausschließlich für königliche Zeremonien benutzt.
Im Jahr 1767 eroberten die Birmanen die Hauptstadt Ayutthaya und begannen die weitgehende Zerstörung und Plünderung der zahlreichen Tempel und anderer Gebäude, darunter auch des Wat Phra Sri Sanphet. Sie setzten das Gebäude in Brand, um das Gold einzuschmelzen. Vor seiner Zerstörung war der Tempel ein beeindruckendes Bauwerk. Im Zentrum der Anlage befanden sich auf einer erhöhten Plattform die drei Chedis, die heute die einzigen Gebäude sind, welche restauriert wurden. Von allen weiteren sind nur noch die Grundmauern erhalten.
Es gibt aber nicht nur Ruinen in der Provinz Ayutthaya! Unweit der Stadt befindet sich der Bang Pa In Sommerpalast, der bis zum Fall von Ayutthaya allen siamesischen Königen als Sommerresidenz diente. Seit der Vernichtung der Stadt wurden die Anlagen nicht mehr benutzt und verfielen. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde mit der Restaurierung bzw. Neubau begonnen. Bisher habe ich nirgends auf der Welt ein derartiges Sammelsurium an verschiedenen Baustilen innerhalb eines Gebäudekomplexes gesehen.
In der Mitte eines künstlichen Sees wurde 1876 ein Pavillon im alten Thai-Stil errichtet. Er ist eine Kopie des Pavillons im Großen Palast in Bangkok.
Wiederum im Kolonialstil wurde dieses Gebäude errichtet und diente als Wohnhaus für die königlichen Angehörigen.
Auf nach China! Dieser Palast wurde 1889 als Geschenk der chinesischen Handelsvertretung dem König übergeben. Es handelt sich um ein zweistöckiges Gebäude im alten chinesischen Stil. Sämtliche Baumaterialien wurden aus China importiert.
Der Palast besteht größtenteils aus Holz und besticht durch künstlerische Schnitzereien, mit sehr viel roter Farbe – rot bedeutet in China Glück und Freude (früher waren deshalb auch die Brautkleider rot – das nur so am Rande :).
Vor dem chinesischen Palast: riesige Bambusbüsche und kleine Häuschen für die Dienerschaft.
Im der weitläufigen Gartenanlage finden sich allerhand seltene Tiere – auch Elefanten :)
Von einem Teehaus blickt man auf ein wiederum neo-klassizistisches Gebäude: Der Palast dient auch heute noch der Königsfamilie als Residenz bei Ihren Aufenthalten in Bang Pa-In.
Nach ca. 90 Minuten endet der Rundgang auf der Anlage des Bang Pa In Palastes wieder beim Pavillon im See. Ein schöner Ausflug in die Provinz und Stadt Ayutthaya geht somit zu Ende, in ca. einer Stunde werden wir mit dem Auto Bangkok erreichen und uns für das festliche Abendessen vorbereiten – schließlich ist es Heiligabend :)
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3 Comments
coole bilder. am besten gleich weiter nach ankor :-)
genau! das würde ich wirklich am liebsten tun :)
[…] Artikel nicht nur von der Hauptstadt Bangkok die Rede ist, sondern auch von der alten Königsstadt Ayutthaya. Und zu meinem Besuch in der Stadt der Tempelruinen gibt’s selbstverständlich auch ein […]