Von meinen Erkundungen in Pondicherry habe ich schon berichtet (hier). Auch von Prana (hier). Jetzt wird es Zeit für etwas Kultur … und die Fische :)
Mahabalipuram liegt ca. 1-1,5 Autostunden von Pondicherry entfernt und so beschlossen Vasantha und ich am Sonntag einen Tagesausflug zu machen und die Tempel zu besichtigen. Unsere erste Station waren die „fünf Rathas“, eine Gruppe von fünf monolithischen Tempeln, die nach den mythischen Pandava-Brüdern aus dem Mahabharata-Epos benannt sind: Bhima, Arjuna, Nakula, Sahadeva und deren Gattin Draupadi. Und so sehen sie aus – die Tempel:
Ist das nicht irre? Jedes der fünf Monumente wurde in einem einzigen Stück aus dem Fels gehauen. Die Tempel wurden nie genutzt, man vermutet dass hier einfach mit verschiedenen architektonischen Formen experimentiert wurde. Ebenfalls aus einem Stück Fels wurden verschiedene Tiere geformt: ein Elefant, ein Löwe, ein Bulle.
Auf dem Weg zwischen den Tempeln sind zahlreiche Kunststeinmetze mit kleinen Läden angesiedelt. Sie alle verkaufen kunstvolle Plastiken aus eigener Herstellung, sowohl an Touristen als auch an umliegende Tempel. Und Mouwgli sind wir auch begegnet. Herr Kipling wäre entzückt :)
Mahabalipuram ist eine kleine Stadt mit ca. 20.000 Einwohnern, unweit des Ortskerns befinden sich weitere monolistische Bauten mit riesigen Reliefen an den Wänden. Mit 12 Metern Höhe und 33 Metern Breite das größte (vielleicht sogar weltweit) Flachrelief ist „Herabkunft der Ganga“ und ist im 7. Jahrhundert entstanden.
Manche Tempel stehen auf einem Hügel. Eine schöne Gelegenheit für ein Picknick mit Aussicht.
Hier sieht man sehr schön die monolistische Bauweise: alles aus einem einzigen Felsen.
Hier handelt es sich nicht um eine sensationelle Sekundenaufnahme eines „rolling stone“ kurz bevor sich die Katastrophe ereignet, dieser Stein ist der „Butterball Krishnas“ und liegt hier schon ein paar Hundert Jahre herum :)
Ein kurzer Weg mit dem Taxi und ein weiteres Highlight wartet auf uns.
Der Küstentempel befindet sich direkt am Strand von Mamallapuram, wurde am Ende des 8. Jahrhunderts erbaut und gehört damit zu den ältesten Steintempeln in Südindien.
Den Überlieferungen zufolge ist der Küstentempel der einzige erhalten gebliebene aus einem Komplex von sieben Tempeln. Der Komplex soll sich über zehn Kilometer entlang der Küste erstreckt haben. Der Tempel, der zwölf Jahrhunderte an seinem küstennahen Standort überdauert hat, wird inzwischen durch eine Einfriedung sowie Wellenbrechern aus Felsbrocken vor der Erosion geschützt. Die Schutzmaßnahmen wurden von der Regierung Gandhis beschlossen und nur dadurch hat der Tempel den Tsunami vom 26.12.2004 überstanden.
Beeindruckend. Sowohl der Tempel…
… als auch die Saris der Besucherinnen.
Genug Kultur – nun zu den Fischen!
Zurück nach Pondicherry, Montag morgen. Herr Prof. Dr. Laubscher hatte die Idee, dass für eine Fotografin der örtliche Fischmarkt von besonderem Reiz sein könnte.
REIZVOLL?
Es ist ein PARADIES! Am liebsten wollte ich gar nicht mehr gehen….
Erst einmal steht man nur so da. Irre Farben. Gerüche. Stimmen. Viele, laute Stimmen. Frauen schreien, schneiden mit großen Messern die Fische, dicke Geldbündel wechseln den Besitzer.
Als ich so herumgestanden bin, ist mir das Buch Shantaram von Gregory David Roberts wieder eingefallen und eine Passage als Lin das Dorf von Praba besucht: “ … Alle paar Meter lugten neue Gesichter zwischen den Mais- und Hirsenplanzen hindurch. Und auf allen zeichnete sich derselbe Ausdruck ab – unverhohlenes, fassungsloses, ungläubiges Erstaunen. Hätten Prabaker und sein Vater einen wilden Bären gefangen und ihm das Sprechen beigebracht – die Dorfbewohner hätten nicht faszinierter sein können. `Sind sie so sehr froh die Leute`, verkündete Prabaka lächelnd. `Bist du der erste Ausländer in mein Dorf seit einundzwanzig Jahren.`… Die Menschen, die mich aus den Feldern rechts und links des Weges anstarrten, wirkten eher ängstlich und verstört als froh. In der Hoffnung, ihre Beklommenheit zu vertreiben, versuchte ich es mit dem indischen Wiegen des Kopfes. Und die Dorfbewohner reagierten sofort: Sie lächelten, lachten, wiegten ebenfalls die Köpfe und liefen voraus, um ihren Nachbarn schon von weitem zu berichten…. “ (Shantaram, Gregory David Roberts, S.140)
So bin ich mir vorgekommen.
Es ist heiß. Frisches Eis zur Kühlung der Fische wird permanent nachgeliefert.
So viele interessante Gesichter! Einige Bilder machen sich – trotz der sensationellen Farben – sehr gut (ich finde sogar besser) in schwarz-weiß. Voilá:
Ja, Herr Dr. Laubscher hatte Recht: ein indischer Fischmarkt ist was für mich.
Ja, ich werde sicher bald wieder kommen und länger bleiben.
Und nein, einen Fisch habe ich nicht gekauft :)
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