Tränen in der Prana Schule.

Veroffentlicht von admin-radmila on 01 Jun 2019 / 0 Comment

Wie jeden Monat, gibt es auch im Mai einen Newsletter von Dr. Hilde Link, der Gründerin von Prana. Bald sind Ferien und auch die Förderschule bleibt geschlossen.

Anlass zur Freude?

Nicht unbedingt.

Schülerinnen im Prana Projekt Südindien

Frau Dr. Link schreibt:

„Ja, man darf ruhig einmal von Tränen der Prana-Kinder berichten.

Aber vorher eine Frage: Was machen Kinder in Deutschland, wenn die Lehrerin oder der Lehrer sagt, ‚Ab jetzt sind Ferien!‘ ?

Selbst wenn nicht alle jubeln, Freudenschreie ausstoßen und singend und hüpfend aus dem Klassenzimmer rennen – Tränen sind wohl eher selten.

Bei unseren Prana-Kindern ist das anders. Viele weinen am letzten Schultag. Weil sie die Geborgenheit und den Schutz der Prana-Schule nicht mehr haben und weil sie kein gutes Essen mehr bekommen. Statt frischem Obst, Gemüse und Süßigkeiten aus Zuckerrohr, Milch und sieben verschiedenen Getreidearten, gibt es zu Hause bei vielen Kindern Reis mit Wasser, wenn überhaupt.

Vor dem Unterricht bekommt jedes Kind ein nahrhaftes Getränk.

In der Prana Förderschule bekommt jedes Kind vor dem Unterricht ein nahrhaftes Getränk.

Oder die Kinder müssen arbeiten, auf den Feldern, oder sie ziehen als Aluminium-Topf-Verkäufer mit ihrer schweren Last durch die Straßen.

Vielleicht sollten unsere deutschen Kinder immer wieder einmal daran erinnert werden, dass „arm“ nicht ein Kind ist, das kein Tablet besitzt, sondern eines, das so gut wie nichts zu Essen bekommt und schwer arbeiten muss.“

Abendessen in der Prana Förderschule

Soweit der Newsletter. Und wie sieht es denn bei Prana aus? Hier ein paar Eindrücke aus meiner Reise in März.

Den oberen Stockwerk des Prana Hauses teilen sich mehrere Schulklassen.

Der Raum für die einzelnen Schulklassen wird durch einfache Trennwände definiert. Jetzt könnte man denken: viel zu laut, da stört doch die eine Klasse die andere! Mitnichten. Nirgends habe ich so konzentrierte Kinder gesehen.

Die Trennwände werden mit jeweils aktuellen Kunstwerken verziert.

Hier werden alle Schulutensilien verstaut.

Die Unterrichtssprache ist Englisch.

Die Kinder lernen spielerisch in Gruppen. Jedes Kind kann sein Wissen beitragen.

Tiere erkennen und benennen. In Englisch, versteht sich.

Diese Klasse hat gerade Erdkunde.

Englisch steht in der Prana Schule ganz oben auf der Agenda.

Das Mädchen in der Mitte liest verschiedene Vokabeln vor. Jedes Kind hat entsprechende Einzelkarten vor sich liegen. Sobald ein Begriff mit dem Bild auf der Karte korrespondiert, wird diese Karte hoch gehalten.

Lesen in Englisch und Tamil. Das Mädchen liest eine Geschichte in Englisch vor, dann wird die Geschichte in eigenen Worten in Tamil erzählt. Und anders herum. (zur Erinnerung: nicht nur zwei verschiedenen Sprachen sondern auch komplett andere Schrift!) Sehr beindruckend!

Puzzle und Memory als Gruppenarbeit gehören auch zum Unterricht.

Obst und Gemüse in Englisch benennen. Die Kinder sind eifrig dabei und zeigen mir, was sie schon alles wissen.

Größere Kinder, größere Aufgaben. Irgendwie sind die Vokabeln an der Tafel „scrambled“ – jedes Kind soll ein Wort erkennen und richtig hinschreiben.

Geografie für Fortgeschrittene: Trage die Namen der Flüsse in Indien auf der Karte ein. Puuuuh – wer von euch könnte mitmachen?

Diese Klasse hat Yoga Unterricht. Yoga und Tanz gehören genauso wie Englisch-Mathe-Erdkunde zum Unterricht der Prana Förderschule.

Nach getaner Arbeit gibt es ein warmes Abendessen. Ich durfte auch mitessen – sehr lecker!

Erstmal ein Gebet. Die gemeinsame Mahlzeit beginnt erst, wenn alle Kinder ihr Essen haben.

Das Prana Projekt sucht laufend Paten für die Förderschulkinder – Wenn Sie mehr über die Patenkinder wissen möchten, schicken Sie uns bitte eine eMail mit dem Betreff: „Patenschaft“ an linkhilfe@gmx.de.

Weitere Infos zum Hilfsprojekt Prana in Südindien finden Sie hier: Prana, linkhilfe.de

oder hier im Menüpunkt „Projekte“: https://radmilaontour.de/incredible-india-prana/